Achtung. Machen Sie Platz Officer. Hier gibt es nix zu sehen! – Yosemite NP

Was das heute wieder war. Erstmal haben wir rausgefunden, dass wir den gestrigen Trail nicht wieder mühsam bergauf gemusst hätten… unten angekommen fährt ein shuttle wieder nach oben. .. Außerdem haben wir Rehe beim Rasenmähen auf dem Soccer-Platz erwischt. Danach haben wir uns auf ein neues aufgemacht in den immergrünen Yosemite. Wir sind an einem tollen Strand gewesen, leider ist der Fluss fast ausgetrocknet. Schön wars trotzdem. Ein paar absolut schöne Fotomotive gabs auch. Danach gings zur „Swinging Bridge“ auch hier hat die Dürre ihre Spuren hinterlassen. Man konnte glatt unter der Brücke herumwandern. Danach ging es dann auf einen 6.5 Meilen-Trail… Denkste…

Es war zumindest für mich tolles Hiking Wetter. 15-20 Grad statt wie einen Tag vorher 36 Grad. Perfekt.

Trotzdem. Der Trail war unheimlich. Wir waren komplett alleine… der wind pfiff durch den Wald und ließ die Bäume krachen als wenn sich etwas großes auf uns zubewegt. Wir konnten beide nicht über ein gewisses… Unbehagen hinwegtäuschen. Und als dann eine Wegstrecke voll mit uneinsehbarem Gestrüpp begann paarten sich ein seltsamer Geruch nach altem Teppich mit beunruhigenden Schnaubgeräuschen aus dem Unterholz zu einer Panikmachenden Vorstellung. Als wir den Trail fluchtartig verließen und der Hund der gerade angekommenen Spaziergänger irgendetwas hinter uns anbellte, das durch das Unterholz brach, war der Trail dann vergessen.

Um ehrlich zu sein haben wir beide nur noch wenig Lust auf den Yosemite. Das liegt nicht an dem Trail sondern daran, dass sich alle Trails um die gleiche Ecke bündeln. Der Weg von unserem Hotel bis zu den Trails ist jedes mal fast 2 Stunden. Und eben immer gleich.

Fazit aus unserem Aufenthalt ist: ein längerer Aufenthalt im Yosemite ist für erfahrene Hiker, die auch mal über nacht unterwegs sind und campen.

Wir überlegen schon, ob wir spontan ein neues Motel buchen und noch andere Abstecher machen.

Naja nachdem wir durch waren wollten wir uns mal anschauen, was die Umgebung unseres Hotels zu bieten hatte.

Der Weg zurück war schon… seltsam. Rene fährt hier gerne etwas zu schnell. Und die Amis machen schnelleren Autos platz. Dafür gibt es sogenannte „turnouts“ auf die der langsamere fährt um den schnelleren vorbeizulassen. So auch dieses Mal:

Mit gemütlichen 50 mph in der 35 mph Zone rauscht Rene auf einen weißen Pick-Up zu. Dieser macht anstandslos Platz. .. das sonderbare: es war der Sheriff.

Na gut also nach dem Schreck anständig weiter. Zum Bass Lake etwa 20 Meilen vom Hotel entfernt. Überall Werbung für den Bootsverleih, Jetskis und anderen Kram.

Erstmal mussten wir ne ganze Weile nach dem Zugang zum Lake suchen… Das war ziemlich strange, denn am ausgeschilderten Strand war zwar Sand aber das Wasser fehlte. Sämtliche anliegenden Häuser hatten Bootsanleger, die auf dem Boden, dem dich bewucherten Boden, lagen. Es war irgendwie traurig. Dieses Seestädtchen lag im Sterben. Überall Häuser zum Verkauf. Runtergekommene Hütten und Boote, die Rost ansetzten. Wir haben dann den Zugang zum See (Pfütze) gefunden. Aber irgendwie schlug uns die Trostlosigkeit auf den Magen. Die Lodges waren verwaist und die meisten Mietboote lagen am Strand.

Auf den Schock mussten wir was essen. Also zu Dennys und reingehauen. Rene lieferte mir prompt den heutigen Klopper des Tages… Er bestellte den Doppelcheeseburger. Die nette Kellnerin fragt „american, swiss or cheddarcheese, Rene schaut sie hilflos mit traurigen Augen an und antwortet im Brustton der Überzeugung „äh hm… cheese!“ Die Kellnerin und ich… naja wir mussten etwas lachen.

Danach gings nach hause zum frisch machen. Bzw etwas schlafen. Nach Sonnenuntergang gings wieder in den Park. Bären jagen.
Bären haben wir keine gefunden aber Eulen, Sterne und einen Kojoten. Das war toll. Ein paar Fotos konnte ich machen und dann verschwand er wieder.
Wir machten uns dann auch auf den langen Weg gen Heimat.

Tipp: die etwa 2stündige fahrt durch einen stockdunklen Wald eignet sich hervorragend, um über Horrorfilme zu diskutieren. Die hin und wieder aufblinkenden, körperlosen Augen aus dem Wald tun ihr übriges.

Tja jetzt sind wir ohne Verluste angekommen und liegen in den Betten herum. Ich bin mal gespannt ob wir morgen und damit einen Tag früher aufbrechen.

1 2 Freddy kommt vorbei. 3 4 er steht vor deiner Tür. ..

Euer

Jason

Bilder

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